WhatsAppartement Teil 4: WhatsApp Wegsperren

Ein WhatsApp Medienkunst-Projekt der blinkgestalten

Die blinkgestalten tendieren als Medienkünstler zu oft übertrieben langen Phasen des reflektierens über neue Technologien. Nach einer fünfjährigen Studienphase fühlen sich die blingestalten nur gewappnet, um sich der Herausforderung WhatsApp zu stellen und präsentieren ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“.

In der vierten Folge unserer „WhatsAppartement“ Blog-Serie erfahren Sie, warum es nicht ausreicht, WhatsApp in der Prärie zu parken – man sollte WhatsApp wegen hohem Suchtpotential auch gut wegsperren.

Wir blinkgestalten lieben es Menschen im Alltag zu beobachten. In den letzten fünf Jahren mussten wir dabei feststellen, dass sich eine Reihe von Menschen extrem schrullige Verhaltensauffälligkeiten zugelegt haben.

Wir langweilen Sie hier nicht mit den Details, weil diese auffälligen Menschen in der Presse schon ausreichend behandelt wurden. Wir listen hier nur die allseits bekannten Störungen auf:

  • Minutenlanges Starren auf das Smartphone bei fast vollständig gelähmtem Körper und unkontrolliert zuckenden Fingern
  • Smombie-Verhaltensmuster
  • Unvermitteltes Stehenbleiben an den unmöglichsten Orten (auf Treppen, Straßen, in Eingängen oder am Ende von Rolltreppen)
  • Heroische Versuche von Fußgängern mit Smartphone, klar überlegene Verkehrsteilnehmer (Auto, LKW, Züge) mit dem eigenen Körper zu stoppen – siehe auch Smombie

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WhatsAppartement Teil 3: Das blinkgestalten Interview

In dieser Folge der „WhatsAppartement“ Blog-Serie sprechen wir mit den blinkgestalten über die Hintergründe Ihres Projektes „WhatsAppartement“. Im Interview erfahren Sie, wie es zum Projekt kam und welche Überlegungen in das Projekt eingeflossen sind.

Wir sind heute zu Gast in der blinkanstalt bei den blinkgestalten und sprechen mit ihnen über ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“. Wie kam es zu diesem Projekt?

blinkgestalten: Wir wurden gewissermaßen von den Entwicklungen überrollt. WhatsApp hat sich ja in den letzten Jahren explosionsartig verbreitet. Zuerst war es vor allem bei Jugendlichen beliebt und plötzlich mussten wir feststellen, dass unser gesamtes soziales Umfeld auf WhatsApp umgestiegen war.

Wieso sind Sie denn nicht bei WhatsApp eingestiegen?

blinkgestalten: Wir sind ja dafür bekannt, dass wir nicht gleich auf jeden Hype aufspringen. Wir beobachten neue Technologien zunächst eine Weile und bilden uns dann eine Meinung.

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WhatsAppartement Teil 2: WhatsApp Parken

Ein WhatsApp Medienkunst-Projekt der blinkgestalten.

Die blinkgestalten tendieren als Medienkünstler zu oft übertrieben langen Phasen des Reflektierens über neue Technologien. Nach einer fünfjährigen Studienphase fühlen sich die blingestalten nun gewappnet, um sich der Herausforderung WhatsApp zu stellen, und präsentieren ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“.

EH-ElektrohasnWhatsAppartement-Parken_blog
In der Prärie parken

In der zweiten Folge unserer „WhatsAppartement“ Blog-Serie erfahren Sie, warum unser Projekt „WhatsAppartement“ heißt, und warum es eine ausgezeichnete Idee ist, WhatsApp „in der Prärie zu parken“.

In der ersten Folge hatten wir ja bereits beschlossen, WhatsApp auf ein altes Smartphone mit anonymer Prepaid-Karte und leerem Adressbuch zu installieren. Damit geben wir einerseits unsere private Mobilfunknummer nicht preis, und vermeiden zudem, dass WhatsApp unser gesamtes soziales Netzwerk aus dem Adressbuch ausliest. In dieser Folge werden wir noch weitere Gründe finden, warum die Installation auf einem alten Smartphone eine gute Idee ist.

Wir vergleichen das Smartphone gerne mit einem Auto (gerne auch mit einem Fahrrad,
wenn das Ihr Lieblings-Fortbewegungsmittel ist). Wenn Sie den ganzen Tag mit ihrem Smartphone unterwegs sind, dann ist das so, als ob Sie den ganzen Tag in ihrem Auto unterwegs wären. Sie und Ihr Auto/Smartphone sind ein untrennbares Team.

Wenn Sie eine neue App auf Ihrem Smartphone installieren, dann ist das so, als ob sie einen Beifahrer mit ihrem Auto mitnehmen. Ab sofort fährt er mit und kann an ihrem Leben teilhaben. Ihr Beifahrer weiß, wo sie sind, und was sie so tun. Er weiß, wann Sie zur Arbeit fahren, wo Sie arbeiten, wann Sie Mittagspause machen, was Sie zu Mittag essen (weil Sie dauernd Fotos von Ihrem Essen teilen), wann und wie oft Sie Ihr Partner / Ihr Chef / Ihre Mutter anruft, und so weiter und so weiter. Da Ihr Smartphone Ihr ständiger Begleiter ist, sind die Apps also auch Ihre ständigen Beifahrer.

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WhatsAppartement Teil 1: WhatsApp Installieren

Ein WhatsApp Medienkunst-Projekt der blinkgestalten.

Die blinkgestalten tendieren als Medienkünstler zu oft übertrieben langen Phasen
des Reflektierens über neue Technologien. Nach einer fünfjährigen Studienphase
fühlen sich die blinkgestalten nun gewappnet, um sich der Herausforderung WhatsApp zu stellen, und präsentieren ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“.

WhatsApp Installation

In der ersten Folge unserer „WhatsAppartement“ Blog Artikelserie, erleben Sie die blinkgestalten bei der Installation von WhatsApp. Freuen Sie Sich auf unsere technischen, soziologischen und juristischen Überlegungen, sowie auf übertriebene Beachtung unwichtiger Details. Los geht´s!

So eine WhatsApp Installation ist schnell gemacht, vorausgesetzt man kümmert sich
nicht um die lästigen Details. Dumm nur: die blinkgestalten lieben Details.

  • Schritt eins: wir nehmen unser Smartphone zur Hand
    An diesem Schritt sehen Sie bereits, dass die blinkgestalten derzeit noch kein WhatsApp benutzen, denn der typische WhatsApp Benutzer hält sein Smartphone bereits ständig in der Hand. Doch dazu später mehr.
  • Schritt zwei: wir starten den AppStore
  • Schritt drei: wir suchen nach „WhatsApp“ und klicken auf „Installieren“
    Aufpoppende Dialoge zur Bestätigung der erforderlichen Rechte für die App,
    sowie die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzbestimmungen bestätigen wir, weil wir weder Zeit noch Lust haben, den ganzen Kram durchzulesen.

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Neues Medienkunst-Projekt „WhatsAppartement“

Die blinkgestalten tendieren als Medienkünstler zu oft übertrieben langen Phasen des Reflektierens über neue Technologien. Nach einer fünfjährigen Studienphase
fühlen sich die blingestalten nun gewappnet, um sich der Herausforderung WhatsApp zu stellen, und präsentieren ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“. „WhatsAppartement“ ist eine gründlich durchdachte und aufwendig konstruierte Umgebung für den cybersicheren Betrieb einer WhatsApp-Instanz mit Elektrohasen-Unterstützung.

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Das Medienkunst-Projekt „WhatsAppartement“

Die blinkgestalten präsentieren heute relativ unerwartet ihr neuestes Projekt „WhatsAppartement“, was dadurch zu erklären ist, dass das Projekt in den letzten fünf Jahren konspirativ und unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorangetrieben wurde.

Zur Historie: WhatsApp wurde im Jahr 2014 von Facebook gekauft, und hat sich seitdem von einem unter vielen Messaging-Diensten (400 Mio. aktive Nutzer) bis hin zu dem populärsten Kommunikationsmedium der digital vernetzten Weltbevölkerung (1,5 Mrd. aktive Nutzer) entwickelt. WhatsApp kontrolliert damit den Großteil menschlicher Kommunikation, was zu eindrucksvollen Machtkonzentrationen wie dieser hier führt:

97 Prozent der 18- bis 29-jährigen in Deutschland kommunizieren über WhatsApp.

Damit besitzt ein einzelner privater US-Konzern die vollständige Kommunikation
von nahezu allen deutschen Teenagern und jungen Erwachsenen.

Die blinkgestalten haben die Entwicklung von WhatsApp mit Interesse verfolgt und deren technische und sozialen Auswirkungen studiert. Sogar das soziale Umfeld der blinkgestalten war Teil dieser Untersuchung. So verfolgten die blinkgestalten in den letzten fünf Jahren zu Versuchszwecken die Strategie der totalen WhatsApp-Verweigerung, um die Konsequenzen der sozialen Ausgrenzung am eigenen Leib erleben zu können.

Mit dem Projekt „WhatsAppartement“ präsentieren die blinkgestalten die Essenz ihrer WhatsApp Studien. Die „WhatsAppartement“ Installation (eine abgeschottete Miniatur-Wohnzimmer-Szene mit WhatsApp und Elektrohase) ist aus Sicht der blinkgestalten die einzige Art, wie WhatsApp mit vertretbarer Sicherheit benutzt werden kann. „WhatsAppartement“ orchestriert eine Vielzahl von Maßnahmen, um unzureichenden Datenschutz, sozialen Druck und Suchtverhalten vorzubeugen. Wesentliche Elemente sind dabei die physische Isolation und Abschottung der App, sowie die Kommunikation über einen anonymen Repräsentanten (dem Elektrohasen, der auch in früheren Arbeiten der blinkgestalten schon zum Einsatz kam).

Die blinkgestalten präsentieren die Details des Projekts „WhatsAppartement“ in einer mehrteiligen Blog Artikelserie (hier geht es zu Teil 1 der Serie). Freunde und Gegner von WhatsApp sind gleichermaßen dazu eingeladen, die blinkgestalten bei ihrem kreativen Technologie-, Soziologie- und Psychologie-Zweikampf mit der Bedrohung WhatsApp zu begleiten!

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