Paläolithische Inspirationen

Immer wieder werden die blinkgestalten gefragt: „Woher nehmt Ihr eigentlich Eure Ideen?“. Meistens behalten wir das für uns, damit wir verstörend, rätselhaft und undurchschaubar auf unser Publikum wirken. Heute verraten wir ausnahmsweise den Ursprung unserer neusten Idee. Aber nur deswegen, weil diese exklusive Hintergrundinformation verstörend, rätselhaft und undurchschaubar auf Sie wirken wird.

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Die Baulücke, der Schotterhaufen und das (vermutlich) paläolithische Artefakt

Als die blinkgestalten unlängst durch die Au schlenderten (Anm. d. Red.: München/Au ist ein Stadtviertel in München), blieb ihr schweifender Blick an einer Lücke hängen. Genauer: an einer Baulücke. Noch genauer: an einer nicht mehr vorhandenen Baulücke.

Wir gehen hier nicht näher darauf ein, wie der Blick an etwas hängen bleiben kann, das nicht vorhanden ist. Wir erläutern auch nicht im Detail, wie eine abwesende Baulücke aussieht. Tatsache ist, dass da, wo früher üppiges Grün wucherte, plötzlich nur noch ein paar Schotterhaufen zu sehen waren.

Doch nicht die Schotterhaufen ließen unseren Blick hängen bleiben, sondern ein sonderbar geformter Kiesel am Fuße eines Haufens. Was heißt Kiesel? Vielmehr ein Objekt. Ein Ding. Ein graues, merkwürdiges, halbrundes Etwas.

Wir spannen Sie nicht länger auf die Folter: wir haben ein graues, merkwürdiges, halbrundes, erstaunliches und vermutlich uraltes Artefakt aus der Frühgeschichte der Menscheit gefunden. Wir sind keine ausgewiesenen Experten, was das Paläolithikum angeht, aber wir datieren den Fund intuitiv auf das Mittelpaläolithikum und schätzen dessen Alter auf mindestens 290.000 Jahre.

Bei der Figur handelt es sich zweifellos um eine rituelle Kaninchenfigurine, was auch erklärt, warum unser kaninchengeschulter Blick an dieser Skulptur hängen bleiben mußte.

So läuft also der kreative Prozess bei den blinkgestalten. Wir stolpern über Dinge und integrieren sie in unseren Schaffensprozess. Jetzt dürfen Sie also gespannt sein, in welcher Form Ihnen das historische Kaninchenartefakt demnächst wieder begegnen wird.

So viel vorab: wir werden zunächst versuchen, das Original-Dekor des Artefaktes zu rekonstruieren. Anschließend werden wir die Form der Figurine an die Sehgewohnheiten des 21. Jahrhunderts anpassen. Und schließlich werden wir dem Objekt Leben einhauchen, indem wir es – wie gewohnt – mit reichlich Technik vollstopfen.

So sind wir halt.

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