Design Reparieren – Teil 2: Das kaputte Klobürstendeckeldesign

Immer wieder treffen die blinkgestalten auf mangelhaftes, nicht zu Ende gedachtes Design. Früher hätten sie einfach darüber hinweggesehen. Doch jetzt ist Schluss damit – kaputtes Design wird ab sofort repariert! Heute reparieren wir ein kaputtes Klobürstendeckeldesign.

Klobuerstendeckel aus Alu Klobuerstendeckel aus Alu 2 Klobürstendeckel aus Acryl Klobürstendeckel aus Acryl im Detail
Vom Aluklobürstendeckel zum Acrylklobürstendeckel

Sie kennen das: Putzen macht keinen Spaß. Das Putzen durch andere erledigen zu lassen ist auch keine Lösung, denn Sie werden es ahnen: anderen macht es auch keinen Spaß.

Ganz ganz unten auf der Putzspaßskala – bei einer Skala von 10, also etwa bei 0,42 – ist die Reinigung der Toilette angesiedelt. Und wenn der Spaß so niedrig liegt, dann muß ein gehöriges Maß an Motivation her, um Menschen dazu zu bringen, ihre Toilette trotzdem zu reinigen.

Man möchte daher meinen, dass der Toilettenhygieneartikeldesigner sich dieser Herausforderung bewußt ist. Beim Klobürstendesign geht es nicht darum eine Bürste zu entwickeln, die schlicht die Entfernung von Stoffwechselendprodukten ermöglicht. Nein: es geht darum, eine Bürste zu entwickeln, die einen dafür begeistert blank blinkende Keramik hervorzuzaubern.

Soweit die Theorie. In der Praxis tut man sich schon schwer, überhaupt eine Klobürste zu finden, die das Auge nicht schon beim ersten Hinsehen beleidigt. Von Putzmotivation ganz zu schweigen. Die blinkgestalten haben dennoch ein Klobürstenmodell gefunden, das sich formschön in die Toiletteninnenarchitektur einfügt.

Die Optik ist das eine, doch wie sieht es mit der Bürstenfunktion aus? Machen wir es kurz: eine Designkatastrophe! Der an der Bürste montierte Deckel ist nur auf den ersten Blick eine gute Idee. Positiv zwar: der Deckel schließt den Bürstenbehälter und damit auch unliebsamen Geruch ein, und der Deckel schützt den putzenden wie ein Schild vor umherspritzdender Biomasse.

Das Problem: das Deckelmaterial ist Aluminium und Aluminium hinterläßt beim Kontakt mit Emaille häßliche Striche. Beim Putzen der Toilette mit dieser Bürste entfernt man also eine Form von Dreck und ersetzt sie sofort durch eine andere. Von blankem Blitzen kann da nicht die Rede sein. Putzfrust ist vorprogrammiert.

Die Lösung: der Aludeckel wird durch einen Acryldeckel ersetzt. Und wenn wir schon dabei sind, dann wird der Deckel noch durch etwas Dekor aufgewertet: wir gravieren noch einen tiefgründigen, motivationssteigernden Sinnspruch auf den Deckel. Das ganze garnieren wir noch mit dem Logo des FabLab München, denn ohne einen Lasercutter wären solche Designhöhenflüge schlicht unmöglich.

blinkgestalten

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