Novozän Teil 2: Insta, wir kommen!

Die blinkgestalten melden sich mit einem neuen Projekt aus der Pandemiepause zurück. Worum es genau geht, ist noch nicht so ganz klar, aber irgendwie hat es wohl mit Instagram, Bots, digitalen Zwillingen und einer geochronologischen Epoche zu tun. In dieser Folge erfahren Sie, wie man Instagram korrekt benutzt.

Wir haben die letzten Monate genutzt, um uns technisch mal wieder auf den Stand zu bringen. Konkret haben wir uns intensiv mit Instagram befasst, da wir unbedingt noch mit dabei sein wollten, bevor Insta nach 9 Jahren demnächst peinlich wird, und dann keiner mehr dabei sein will.

Unsere bisherig Vorstellung von Instagram war so:

Der Insta-Influencer beschäftigt einen Stab an Medienprofis, entwickelt eine ausgefuchste Storyline für seine Instagram-Präsenz, lässt sich täglich hundertfach ablichten und stellt dann nur das beste, stark optimierte Material als „spontane Aufnahme aus meinem Leben“ online.
Der normale Insta-Nutzer macht dagegen täglich unreflektiert dutzende Selfies von sich,
und fotografiert zur Not auch sein Essen oder seine Katze, falls das eigene Leben sonst keine Highlights hergibt.

Weit gefehlt!

Wir entschuldigen uns hiermit insbesondere bei allen Millennials, dass wir so eine klischeehaft negative Vorstellung von deren Insta-Nutzung hatten. Die Studienreihe „Die Selbstinszenierung von Influencerinnen auf Instagram und ihre Bedeutung für Mädchen“ hat uns die Augen geöffnet.

Tatsächlich ist es so, dass der normale Insta-Nutzer viel Energie in die Selbstinszenierung steckt und extrem hohe Ansprüche an die eigene Erscheinung und die Qualität der Fotografien hat. Das Ziel ist nicht weniger, als das Niveau der professionellen Influencer zu erreichen.

So muss der Schauplatz des Selfies ein populärer Insta-Spot sein, die Kleidung muss attraktiv, das Gesicht professionell geschminkt und frei von Hautunreinheiten, die Haare makellos frisiert, der Bauch flach und die Beine lang sein. Ist dieses hoch gesteckte Ziel per Foto nicht erreichbar, so müssen Filter ran, die dann nebenbei auch noch die Augen größer, die Wangen schmaler und die Beine länger ziehen. Keinesfalls darf das Foto irgendwie rufschädigend oder peinlich sein.

Sehr, sehr hohe Ansprüche also.

Wie kann man da als gealterter Mensch mit unförmig degeneriertem Körper mithalten?

Gar nicht.

Doch die Lösung ist einfach: man lässt einfach den ersten Schritt weg (Fotografie eines analogem Körpers) und beginnt stattdessen gleich digital mit einem hyperrealistischen digitalen Zwilling. Im Digitalen inszeniert man mit höchster Perfektion Schauplatz, Licht, Pose, Mimik, Makeup, Styling – nichts wird dabei dem Zufall überlassen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und es braucht keine Insta-Filter mehr.

Insta: Wir sind schon fast bereit! Im nächsten Schritt brauchen wir also nur noch einen
digitalen Zwilling – das kann ja so schwer nicht sein.

blinkgestalten

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