Neuerwerb futurEye

Ein neues Kunstwerk zieht in die blinkanstalt ein: „futurEye“. Die Skulptur eines bislang weitgehend unbekannten Künstlerpaares gibt den blinkgestalten Rätsel auf und regt zur Reflektion an.

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Ein Neuerwerb in der blinkanstalt: futurEye

Seit kurzem beherbergt die blinkanstalt ein neues Kunstwerk: „futurEye“. Die Skulptur – eine sorgfältig arrangierte Collage aus Konsumgüter-Restmüll und Naturmaterialen – wurde von einem bislang unbekannten Künstlerpaar in einem Akt „spontaner Inspiration“ geschaffen.

Als sich die blinkgestalten erstmals mit der Arbeit „futurEye“ konfrontiert sahen, verspürten sie eine unmittelbare innere Zerissenheit. Genauer: einen Zustand der interessierten Annäherung, bei gleichzeitig befremdeter Distanzierung. Gute Kunst leistet genau das: sie löst starke emotionale Zustände aus. So stand der Entschluss schnell fest: „futurEye“ sollte die kleine aber feine Kunstkollektion in der blinkanstalt bereichern.

Seit der Aufstellung des Kunstwerks sind nun einige Wochen vergangen – genug Zeit für die blinkgestalten, um das Werk weiter auf sich wirken zu lassen. Bei der Betrachtung der Skulptur kamen wir zu diesen Rückschlüssen:

Die Arbeit hinterfragt kritisch die Konsumgesellschaft. Das dominanteste Element – die ausgepresste Fischpastentube – steht für den Widerstreit von Menschenwelt und Natur. Der industriell prozessierte Fisch in Weißblech als Symbol der übermächtigen, tödlichen Unterdrückung der Biosphäre durch die Industriegesellschaft. Das seiner Natur beraubte Lebensmittel wird auf Plastik angereicht – Plastik das im 21. Jahrhundert als Mikroplastik die gesamte Biosphäre kontaminiert. Das Plastik selbst getragen durch eine Assemblage aus Kartonverpackungen. Der Karton, als vermeintlich wiederverwertbare und umweltfreundliche Verpackung, die jedoch nur die Sicht auf das darunter verborgene Plastik verstellt. Umweltschutz verkommt zur Fassade. Die Verpackungsaufschrift „keine Kinderarbeit, kein Chinaprodukt“ mutet in diesem Kontext wie ein höhnischer Unterton an.

Im Inneren der Skulptur ruht – für den oberflächlichen Betrachter gut verborgen – ein Stein. Der Stein als Symbol für den Planeten Erde. Bodenständigkeit, fester Untergrund. Halt in einer Welt, die sich täglich wandelt. Doch auch der Stein durfte seine naturgegebene Gestalt nicht behalten. Ein lieblicher Anstrich macht ihn konform zu unseren überhöhten Sehgewohnheiten, und verleiht ihm eine Anmutung, die der Erwartungshaltung des visuell übersättigten Menschen entspricht. Buntes Konsumgüterdesign statt natürliche Schlichtheit. Vordergründige Kulisse statt Wabi-Sabi.

Insgesamt ist „futurEye“ also ein vielschichtiges Werk, das den blinkgestalten auch in Zukunft noch reichlich Stoff zum Nachdenken geben dürfte.

Hintergrundinformationen zur Plastik „futurEye“
futurEye, ein durch spontane Inspiration gewordenes Recycling-Design-Objekt, losgelöst von klassischen Denkmustern will anregen, auf eigenen kreativen Pfaden, Visionen zu verwirklichen. Weder der, die das ist dominant noch spielt der derzeitige Gigantismus eine Rolle. futurEye findet auch in minimalen Räumen ein zu Hause. futurEye kann zu Symbiosen zwischen Gegenwart und Zukunft, Kunst und Design führen.

Zum Künstlerpaar:
Die Künstler verstehen sich als visionäre Designer in einer globalisierten, vielfach undurchschaubaren, verwirrenden Welt der Widersprüche und Gegensätze, Protagonisten zeitgenössischer Konzeptkunst.


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